Einladung zur VNB-Fortbildung
5. Dezember 2023 – Hannover
Jungen* in Armutsverhältnissen – Jungen*arbeit entgegen klassistischer Benachteiligung
Was prägt die Lebenswelten und die Zukunftschancen von Jungen* und männlichen* Jugendlichen mit Vielfaltsdimensionen in der heutigen Zeit? Die geschlechterreflektierte Arbeit mit Jungen und die Jungen*arbeit haben in den letzten Jahren gelernt, wichtige Erlebnisbereiche pädagogisch zu bearbeiten: Sexismus, Heteronormativität, Bewältigung von Männlichkeiten, Verarbeitung von Beeinträchtigung, Selbstbehauptung im Mediengebrauch, um nur einige zentrale zu benennen. Auch die soziale Lage wird zunehmend häufig in pädagogischen Angeboten berücksichtigt.
Klassismus hingegen erzeugt gläserne Barrieren, die oft übersehen werden: Wir konzentrieren uns auf Männlichkeiten und auf Migrationsgeschichten und vergessen, dass die ökonomischen Bedingungen Bildungszugänge gewähren oder verschließen. Und dabei bleiben die Betroffenen i.d.R. allein: Zu stark scheint das Beschämungspotential zu sein, um sich in einem „Klassenbewusstsein“ wiederzufinden.
Transkulturelle Jungenarbeit hat Zugänge zu Jungen in Armutsverhältnissen entwickelt, die ein Empowerment gegen Klassenbeschränkungen ermöglichen: Klassismus prägt Bildungs- und damit Zukunftschancen, jungen*gemäße Selbstbehauptung verspricht die Chance einer realen Teilhabe.
Die Veranstaltung beleuchtet folgende Aspekte:
- Wie können Angebote der Jungenarbeit gestaltet werden, die gegen (Selbst-)Beschränkungen unterstützen, aber nicht beschämend bei von Klassismus betroffenen Jungen wirken?
- Inwiefern hilft die Männlichkeitsreflexion bei der Überwindung von Armutsverhältnissen? Und warum müssen wir über die Berücksichtigung der sozialen Lage hinaus genauer auf Klassenverhältnisse schauen?
- Ist ein Empowerment für Jungen* möglich und in welchem Verhältnis steht dies zur Selbstbehauptungsarbeit?
- Wie können relativ „reiche“ und „bildungserfahrene“ Pädagoginnen mit Jungen arbeiten, die von gläsernen Barrieren der Armut(sverhältnisse) betroffen sind? Welche Haltung und welche Zugänge müssen wir entwickeln?
Für die Umsetzung in die eigene Praxis werden erprobte Methoden der Transkulturellen Jungen*arbeit vorgestellt und ausprobiert.
Referent: Olaf Jantz: Bildungsreferent bei mannigfaltig e.V. – Institut für Jungen- und Männerarbeit und Trans It e.V. – Intersektionelle Praxisforschung und Bildung, Hannover
Zielgruppe: Diese Fortbildung richtet sich an (pädagogische) Fachkräfte und Fachkräfte der Bildungsarbeit und der sozialen Arbeit mit Jungen*. Gleichzeitig ist die Veranstaltung offen für alle Interessierten.
Datum und Uhrzeit: Dienstag, den 05.12.23 | 10-17 Uhr
Kosten: Die Teilnahme an dieser Fortbildung ist kostenfrei.
Ort: VNB-Geschäftsstelle Hannover, Calenberger Esplanade 2, 30169 Hannover
Anmeldungen ab sofort hier | Anmeldeschluss: 03.12.23
Kontakt: Manfred Brink | manfred.brink@vnb.de
Veranstalter: Verein Niedersächsischer Bildungsinitiativen e.V. | Geschäftsstelle Göttingen, Nikolaistr. 1c | 37073 Göttingen | www.vnb.de
Weitere Veranstaltungshinweise:
09.11.23 | Webseminar | Marginalisierte Männer diskriminierungskritisch begleiten | vielgestaltig* 2.0 | Link Infos und Anmeldung
16.11.23 | Online-Fortbildung | Geschlechterreflektierte Arbeit mit geflüchteten Männern | VNB | Link Infos und Anmeldung